Früchte
Diese Seite bietet einen Präsentationsraum für die kreativen Resultate der TheA-Teilnehmenden.
Inspiration → KreA TheA
Bitte schickt Bilder und Texte, kleine Videos sind auch möglich an → g.moder@mensch-kunst-leben.de
2.6.
Früchte – eine kleine Auswahl aus Texten, die in der virtuellen Schreibgruppe entstanden sind.
Träume ich von Einer Chance Einem Glück Einem Bon Einem Gutschein Einzulösen im irdischen Himmelsbüro Sicher zu finden im Land der verwirklichten Utopien Abzustempeln vom Vertreter des Schutzengelchefs Noch 20 gesunde schöne Jahre Für mich und meine Lieben Und ein gefasster versöhnter Abschied Im gemeinsamen Kreis Keine Spur von Notstand Am besten auf dem ganzen Erdenrund Nichts als erfüllte Sternschnuppenwünsche Und eine breite Spur von Paradies Renate
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Corona-Tagebuch, Sonntag, 5.4.
Palmsonntag. Santana rotiert mit 33 rpm. Im hinteren Winkel der Seele kauert eine kleine Traurigkeit. Ich setze die Sonnenbrille auf und bleibe cool…
Social distancing ist nicht nur ein Verbot, Distanz ist auch Luxus. Sagt die Philosophin Svenja Flaßböck. Ein Freiraum um den eigenen Körper herum. Nicht aufeinander hocken zu müssen, nicht aneinander kleben wie in Indien oder den Slums von Bogota. Diese erzwungene Nähe in den Flüchtlingsunterkünften. Nicht auszudenken, wenn hier das Virus ausbricht.
Allein in meiner 2-Raum-Wohnung – welche Freiheit! Bei Sonnenuntergang ins Bett gehen, um 3 Uhr nachts frühstücken, bis mittags im verschmuddelten Schlafanzug rumhängen. Leben im Homeoffice. Keiner meckert, keiner will was, keiner stört die eigenen Kreise.
Wenn ich es dann satt habe, nur um mich selbst zu kreisen, greife ich zum Smartphone. Ich hänge am iPhone wie an der Nabelschnur. Noch vor gar nicht langer Zeit habe ich den melodischen Klingelton oft als Zumutung empfunden, jetzt renne ich quer durch die Wohnung zum Gerät. „Schön, dass du anrufst!“ Diesen Ausspruch hört man in diesen Tagen öfter. Da geht es allen Corona-Geschädigten gleich: Zuviel Freiheit macht einsam.
Eva
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Illegal! Ein Parkwächter hat mich verjagt, als ich an der Isar saß. Da hab ich mich gefragt, was soll denn das, wen ich hier denn verletze, wenn ich mich an die Isar setze, ganz allein und ganz weit weg von allem, nur zu einem Zweck: Dort zu meditieren, die Natur zu spüren. Und das ist jetzt illegal? Ihr habt doch einen Knall! Das ist das Gesündeste, was man in diesen Zeiten machen kann. Wenn man mich nicht mehr sitzen ließe, dann krieg ich wirklich eine Krise, Seitdem ist das nicht mehr passiert. Die sind nicht mehr so streng. Wenn man ganz einsam meditiert, dann sehen sie’s nicht zu eng. Der Parkwächter wusste noch nicht, dass es sich nicht gehört, wenn man die Stille bricht, jemanden im Samadhi stört. Hari
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Echokammer Der Rauch der Meinungen bläht die Segel im Sturm. Lass uns ein Funksignal senden, aus der Echokammer der Panik. Lass uns rausgehen und Wörter sammeln, damit wir im Ernstfall noch Sätze basteln können. Lass uns die Echokammer verlassen, durch leere Straßen und geschlossene Cafés streifen, auf der Suche nach Signalen. Der Funke der Vernunft entfacht den Gegenwind. Und wenn der Hausmeister klingelt, biete ich ihm Kaffee an. Sage aber: „Das lassen wir jetzt nicht zur Gewohnheit werden. “ Und lächle verlegen. Wolfgang
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Motivate Yourself
Ratschläge stimmen
Ratschläge stimmen nicht
alles ist relativ
von Fall zu Fall verschieden
Du bist ein Individuum
und mit keinem zu vergleichen
Jeder kommt woanders her
und will woanders hin
Hör nicht auf andere
wenn sie negativ sind
hör auf Deine innere Stimme
hör auf Dein inneres Kind
Manchmal macht man Fehler
doch das ist nicht wirklich schlimm
wir machen sie doch alle
keiner ist perfekt
Du kommst nur allein da raus,
Niemand kann Dir wirklich helfen
Nur Du alllein kennst Deinen Weg
Motivate yourself,...
Was Du im Kopf hast
funktiniert nicht unbedingt in der Praxis
nur mit try and error
kommt man immer weiter
die Gedanken sind die Macht
denke Großes, fühle Leichtes
Dein Leben hängt nicht
unbedingt am seidenen Faden
Gehe raus und spinne
leb Verrücktsein aus
begeistere die Menschen
mit Deiner eigenen Idee
wer anders ist
und dazu steht
kommt im Leben
am schnellsten weiter
Du schaffst das, Du kannst das
I´m sure you´ll make it
Florian
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Ich hatte schon immer ein eigenes Zimmer, auch als ich verheiratet war. Gäste, die zum ersten Mal eingeladen waren, gingen immer staunend durch unsere Wohnung. Sie vermissten die „normale“ Einteilung von Küche, Bad, Wohnzimmer, gemeinsames Schlafzimmer.
Mein Raum ist wichtig für mich: mein Territorium, Türe zu, Begrenzung meines eigenen Chaos, ein Ort für geheime Sehnsüchte, für Träume – die oft durch die Ritzen der 60 Jahre alten Balkontüre hinaus schlüpfen. Sie kann eine Ruheoase sein, aber auch ein kalte, heimatlose Kammer, die meine Schmerzen nicht halten können.
Mein Zimmer wandelt sich immer wieder. Es zeigt, wie es in meinem Innen aussieht: oft stapeln sich Kisten darin mit unfertigen Projekten, die mich jeden Tag bis in die Nacht piesacken und mich am Schlafen hindern, aber ich fühle mich immer ohnmächtiger.
Dann gibt es Momente der konsequenten Ordnung. Eine Sehnsucht nach Klarheit, Einfachheit bricht durch das verwilderte Gestrüpp meiner Seele. Ich beende, auf Zeit, alles Unfertige. Verabschiede mich von Zeitungsartikeln, die ich noch lesen wollte. Mache kleine Veränderungen hier und da. Setze der Unzufriedenheit ein Stopp vor die Nase.
Durch diese innere und mein-räumliche Veränderung wird das Zimmer zu einem festlichen Gemach, in dem eine Kerze brennt, ätherische Öle meine Nase wiegen, mein Sitzsack zum Verweilen einlädt. Eine Heimat.
Brigitte – Inspirationsmusik: Moddi – House by the Sea
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Online KreA*Training vom 8.5., Thema: HIMMELSSCHLOSS
Christiane
Marina
Esther
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Aus der virtuellen Schreibguppe am Donnerstag, 30. April 2020
PDF mit noch mehr Flaschenpost
Von Anja
in meiner Flaschenpost finde ich einen Liebesbrief von einem gestrandeten an seine Liebste:
„Liebste Emma, nun bin ich hier auf La Palma und du in Deutschland
dank der Corona kann ich nicht mehr weg und du fehlst mir sehr…
mein Herz schmerzt, wenn ich an dich denke und ich sehne mich nach dir…
wann werden wir uns wiedersehen?
Da die Luftpost nicht mehr funktioniert, wage ich die Flaschenpost…
herzlichst dein Herzl Sebastian““
Die Flaschenpost war drei Monate unterwegs…
Von Anja
in meiner Flaschenpost finde ich einen Liebesbrief von einem gestrandeten an seine liebste:
„Liebste Emma, nun bin ich hier auf la Palma und du in Deutschland
dank der Corona kann ich nicht mehr weg und du fehlst mir sehr…
mein Herz schmerzt, wenn ich an dich denke und ich sehne mich nach dir…
wann werden wir uns wiedersehen?
Da die Luftpost nicht mehr funktioniert wage ich die Flaschenpost…
herzlichst dein Herzl Sebastian““
Die Flaschenpost war drei Monate unterwegs…
Von Anja
in meiner Flaschenpost finde ich einen Liebesbrief von einem gestrandeten an seine Liebste:
„Liebste Emma, nun bin ich hier auf La Palma und du in Deutschland
dank der Corona kann ich nicht mehr weg und du fehlst mir sehr…
mein Herz schmerzt, wenn ich an dich denke und ich sehne mich nach dir…
wann werden wir uns wiedersehen?
Da die Luftpost nicht mehr funktioniert wage ich die Flaschenpost…
herzlichst dein Herzl Sebastian““
Die Flaschenpost war drei Monate unterwegs…
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Flo am 27.4. per Mail:
„Ich bin nicht untätig und habe einen neuen Song – ein Protestlied gegen die Wohnungsnot und den Miet-Wahnsinn.- aufgenommen. Natürlich ist er noch nicht perfekt, aber man kann ihn anhören.“
Munich Gentriwitz…
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Rolf am 28.4. per Mai:
…wie mir der Kopf steht
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Hari am 26.4. per Maill:
„Hier ist ein Musikvideo mit dem Titel „Wasser“. Das Gitarrenstück habe ich schon länger in Arbeit und jetzt vollständig auskomponiert und alle Videoaufnahmen wurden während der Quarantänezeit in Flauchernähe gemacht.“
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Aus der virtuellen Schreibguppe am Donnerstag, 23. April 2020
:-) PDF mit noch mehr Gedichten und Text
Alexandra:
…
Glück ist so grün wie das vierblättrige Kleeblatt. Die Farbe der Hoffnung schwirrt in mir und es gibt eintausend Arten Glück zu empfinden. Es fühlt sich warm an und ist wie ein zartes Klingeln einer Triangel. Es passiert nur ab und zu und man bekommt es nur mit, wenn man genau darauf achtet und es wahrnimmt.
…
Hari:
Blütenzarter Hauch.
Vielfarbiger Frühlingsföhn.
Luft duftet sonnig.
Arbeitsverhältnis
Ich hatte ein Arbeitsverhältnis,
einen guten Posten inne.
Ich war angestellt. Dies
war ganz in meinem Sinne.
Ich war fleißig wie eine Biene,
auch unter Stress und Eile,
damit ich gutes Geld verdiene.
Doch jetzt herrscht Langeweile.
Ich putzte schon 10 mal die Wohnung,
sonst halt ich es nicht aus,
ohne Gehalt, und zur Belohnung
putz ich jetzt das ganze Haus.
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Anna am 22.4. per Mail:
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„Auch in leidvollen Momenten kann ich Hoffnung selbstwirksam generieren:
ein Licht für mich selbst anzünden,
aus meinem Kopf ein Fenster finden, aus dem ich schauen kann, um zusehen,
wie jemand bereits vor mir steht und nur darauf wartet,
mir eine Blume zu schenken.“
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Aus dem online KreA*Training vom 17.4.
Thema: EI
Das Ei ist ein Symbol für Ganzheit und Sinnbild für das Werden und Schöpfung.
MARINA
Christiane
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Anna am 20.4. per Mail
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Anna am 17.4. per Mail
AUDIOPOESIE angeregt durch Fabiennes Frage, woran erinnerst du dich gerade gerne?
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Nicole am 16.4. per Mail
Fabienne hat mich heute angeregt, die Augen zu schließen und auf die Stimmen um mich herum zu lauschen.
Wie ich so lausche sagt mein Mann, ich könne wieder einzeln mit Freunden draußen sein, die Ausgangsbeschränkungen sein gelockert.
Darus ist ein kleiner, nicht ganz biografischer Text entstanden:
„Draußen Kinderstimmen. Es sind Karl und Mäxchen. Dicke Freunde. Die beiden wohnen im Haus. Direkt übereinander. Seit Wochen habe ich sie nur noch mit ihren Familien gesehen. Jetzt kreischen sie, tollen, spielen zusammen Fangen und mit dem Fußball. Ich atmen auf. Endlich. Die Ausgangsbeschränkungen sind gelockert.“
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Aus der virtuellen Schreibguppe am Donnerstag, 16. April 2020
Drei Minuten lang und ohne nachzudenken den eigenen Gedankensalat
aufschreiben, bzw. alles, was euch durch den Kopf geht.
und hier der Gedankensalat von Esther:
Gedankensalat
Spring Spring
Nervosität.
Mir kribbeln die Füße, das nervt mich. Als ob 10 000 Menschen eine Nachricht an meine Füße schicken. Energie überströmt mich, kann kaum sortieren und mich kanalisieren.
Und von Hari ein Gedicht:
Gedankensalat
Die Gedanken, die man so hat,
die ständig ihr Unwesen treiben,
man nennt es „Gedankensalat“,
3 Minuten lang aufschreiben!
Das ist eine toughe
Aufgabe, sie zu erfassen.
Ich hoffe ich schaffe
es eh’ sie verblassen.
Da wird nicht unmotiviert
den Gedanken nachgehangen,
sondern ganz diszipliniert
jeder Gedanke eingefangen,
zu einem Reim kondensiert
und auf’s Papier gebracht.
Ich bin so tief konzentriert
und habe die Übung falsch gemacht.
Da fehlt jede Spontaneität.
So fließen freie Gedanken nicht.
Doch nun ist es zu spät.
Es entstand ein neues Gedicht.
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Ansger am 14. April per Mail:
„Heute gibts auf meinem Online Magazin 24notes einen neuen Artikel mit Fotopoetry – zum allgegenwärtigen aktuellen Thema… https://www.24notes.de/fotopoetry2-corona/
Ich bedanke mich im Namen von 24notes bei Eva und Wolfgang, ohne die dieser Beitrag nicht möglich gewesen wäre…“
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Teresa am 10. April per Mail:
„Bin ich auch radioaktiv, wenn ich den ganzen Tag Bayern 2 hör?“ (Zu Fabiennes Schreibaufgabe: „Bildet absurde Sätze nach diesem Model: *Fakten sind der Kaviar auf der Kirsche des Lebens …*“)
Und hier der Link für die Bandcamp-Seite meiner Band, den Novichoks.
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Flo am 9. April per Mail:
„Uwe meinte, ich solle Euch bei Zeiten einmal einen Song schicken und hier ist er! Tendenz antidepressiv!“ SONG
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Aus der virtuellen Schreibguppe mit Fabienne am Donnerstag, 9. April 2020
→ KOSTPROBEN – es ging um einzelne Zeilen rund um das Thema grün
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Brigitte am 7. April per Mail:
Corona
Die Nacht ist mir vertraut.
Sie ist still.
Mal anschmiegsam,
mal fletschender Reißzahn.
Jeder Tag verwirrt mich aufs Neue.
Zuerst angenehm ruhig.
Dann angespanntes Schweigen.
Überall.
Anmerkung:
Dieses Gedicht entstand in Resonanz
mit Evas Satz:“Die Armee der Schlaf-
losen wächst.“
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Nicole am 7. April per Mail:
Seitdem ich 1 Jahr lang jeden Tag ein Foto machen wollte, bin ich vor einigen Wochen in der Bearbeitung des Projekts voll eingestiegen. Corona sei dank. Das Projekt, heißt „1 Jahr 13:59“ und beinhaltet mehrere Teilwerke. Hier nun das erste Ergebnis nach Stunden des Überlegens, Konzepierens, Ausprobierens und der Bildbearbeitung.
1 JAHR 13:59 BLAU 13 x 9
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...und ebenfalls per Mail:
„Ich musste bei den Wörtern aus dem Grimmschen Wörterbuch so pusten vor Lachen. Geniale Idee, Fabienne! Dankeschön!“ (ANREGUNGEN VON FABIENNE) _____________________________________________________________________________________________________
Hildegard am 3. April per Mail:
Hoffnung individuell, Liebe, Dankbarkeit, ehrlich am Geburtstag, achstame Ruhe, doof? Pause ohne Hightech lassen?
→ KreA TheA (Donnerstag 2. April)
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Eva am 3. April per Mail:
Für den ersten Auszug aus meinem Corona-Tagebuch habe ich viel positives Feedback bekommen. Danke an alle!
Ich schreibe täglich 2,3 Stunden, immer in den Morgenstunden nach dem Aufstehen bei vieeeel Kaffee. Da finde ich die Stimmung am kreativsten und kann mich so richtig eingrooven auf den Text.
Was ich heute geschrieben habe: NOTIZEN AUS DER QUARANTÄNE Vielleicht findet der eine oder die andere seine Gedanken / Gefühle wider.
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Esther am 3. April per Mail:
in der Therapiestunde
machen wir eine Imaginationsübung
ich sehe mich im Liegestuhl liegen
Sand unter meinen Füßen
ich brauche Ruhe
die Stimme von der Therapeutin
fordert mich auf
nach einem Symbol zu suchen
ich sehe nichts,
dann doch!
ein Smiley,
Sie fragt, was sagt denn dieses Smiley?
es sagt, ich bekomme auf meinem Weg
irdische und spirituelle Unterstützung
ich komme nach Hause
ziehe meine Schuhe aus
möchte ein Bad nehmen
ziehe die Socken aus
und…
entdecke ein knallgelbes Smiley
der an meinem Socken klebt
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Gedichte aus der virtuellen Schreibguppe am Donnerstag, 2. April 2020
Zwickzwackerei
Es zwickt
Es zwackt
Es zwickzwackt
Nicht nur der Körper
Nein, auch die Seele
Mit zwickzwackender Ausdauer
Renate
Irrenhaus
Die Psychiatrie ist kein Irrenhaus
viele Patienten dort denken darüber nach
wie sie ihre Probleme bewältigen können
trotz chemischer Keule
so weit es geht
wenigstens das passiert dort
Das eigentliche Irrenhaus
ist das überdachte Global Village
Selbstgemachte Kleinhirne die es gerade mal schaffen
nachzuplappern wie ein Papagei
und im gleichen Schritt und Tritt mitzumarschieren
ohne nachzudenken
Ich sehe schwarz
denn anders als gegen Schizophrenie
gibt es gegen selbst gewählte Dummheit
kein Kraut und keine Chemie
Ansgar
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Nicole per Mail am 2. April:
„Was mich wirklich bei der Stange hält, ist Kunst machen. Kunst. Kunst. Kunst.“
ERINNERUNGEN (PROTOTY)
Fotografie, 10 x 15
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ESTHER OUTSIDE/INSIDE
am 31. März
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Eva am 30. März per Mail:
Krea Thea finde ich eine sehr gute Idee. Ich schreibe seit dem ersten Tag der Quarantäne an einem Corona-Tagebuch und würde gern einen Auszug auf die Seite setzen: NOTIZEN AUS DER QUARANTÄNE
„Jetzt ist die Stunde der Poesie. Der sozialen Kälte können wir nur Poesie entgegensetzen. Bunkerlyrik, Corona-poetry. Poesie trotzt Pandemie. Die Sprache wird sich ändern durch die Isolation. Sie wird radikaler werden. Die Armee der Schlaflosen wächst.“
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Brigitte am 30. März per Mail:
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Hari am 30. März per Mail:
Ich habe heute einen kleinen Cat’n-Roll-Video produziert, featuring Jessika in der Hauptrolle: MILCHDECKELKICKER
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Brigitte am 27. März per Mail:
In „Die Zeit“ gibt es die Rubrik „Was mein Leben reicher macht“, die ich sehr mag. Dort beschreiben die Leser Momente in ihrem Alltag, die sie reich machen und stärken.
Gestern hatte ich einen solchen Moment, als ich die Haustür auf- machte und 12 Primeln entdeckte. Dazu war eine Karte gelegt:
„Sehr geehrte Anwohner,
bitte geben Sie unseren Pflanzen ein schönes Zuhause.
Leider können wir die Pflanzen, bis zur Wiedereröffnung nach dem Verkaufsverbot, nicht erhalten.
Bleiben Sie gesund.
Ihr Hagebaumarkt Germering“
Mir hat die fröhlich- blumige Überraschung mein Herz mit Freude angefüllt.
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Gedichte aus der virtuellen Schreibguppe am Donnerstag, 26. März 2020
Nachrichten
eisiger frühling
die primel erfriert. sie hat
nachrichten gehört
(Fabienne)
Gutschein
Träume ich von
Einer Chance
Einem Glück
Einem Bon
Einem Gutschein
Einzulösen im irdischen Himmelsbüro
Sicher zu finden im Land der verwirklichten Utopien
Abzustempeln vom Vertreter des Schutzengelchefs
Noch 20 gesunde schöne Jahre
Für mich und meine Lieben
Und ein gefasster versöhnter Abschied
Im gemeinsamen Kreis
Keine Spur von Notstand
Am besten auf dem ganzen Erdenrund
Nichts als erfüllte Sternschnuppenwünsche
Und eine breite Spur von Paradies
(Renate)
Scheine
Gutscheine und Geldscheine
sind doch nur reine
Versprechen.
Wenn die Versorgungsketten
zusammenbrechen,
dann hätten
alle Scheine dieser Welt
nur den Wert von Klopapier.
Doch dieses wäre dafür
nicht bezahlbar mit Geld.
(Hari)
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ANNA CORANTÄNE
am 24. März 2020
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Ein Gedicht von Wolfgang aus der letzten „Life-Schreibgruppe“ am 19. März 2020
Echokammer
Der Rauch der Meinungen
bläht die Segel im Sturm.
Lass uns ein Funksignal senden,
aus der Echokammer der Panik.
Lass uns rausgehen
und Wörter sammeln,
damit wir im Ernstfall
noch Sätze basteln können.
Lass uns die Echokammer verlassen,
durch leere Straßen
und geschlossene Cafés streifen,
auf der Suche nach Signalen.
Der Funke der Vernunft
entfacht den Gegenwind.
Und wenn der Hausmeister klingelt,
biete ich ihm Kaffee an.
Sage aber:
„Das lassen wir jetzt
nicht zur Gewohnheit werden. “
Und lächle verlegen.